Die Geschichte des Dang Lang Tai Chi Chuan
Die Begründung des Tai Chi Stils der Gottesanbeterin ist eng mit der Familie Trieu verbunden. Der Urahne ist Trieu Thian Chan. Er lebte in China. Der neue Stil war eine Mischung aus Mei Hua Dang Lang Chuan, dem 7-Sterne Dang Lang Chuan und der Tai Chi Tradition, wie oben beschrieben. Sein Vermächtnis wurde dann von seinem Enkel Trieu Thuc Khe weitergetragen. Er emigrierte in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts nach Vietnam. Ab den frühen 60er Jahren lebte er in Hongkong. Trieu Thuc Khe hatte 12 Schüler. Einer von diesen hieß Diep Quoc Luong. Er war der Meister von Lam Tien Dat, alias Großmeister Lin. Der Sohn von Diep Quoc Luong und Lam waren in einer gemeinsamen Trainingsgruppe. Somit stellt Großmeister Lin erst die 4. Generation dieses noch jungen Stils dar. Wenn man für jede Generation (3 Generationen und die Tatsache, dass erst der Enkel den Stil weiterführte) 25-30 Jahre ansetzt, und in Betracht zieht, dass dieser neue Stil nicht zu den ersten Formen zählte, die dann jeweils vermittelt wurden (Weitergabe von Geheimnissen etc.), dann ist der Stil in etwa um 1905-1915 entwickelt worden. Das lässt die Vermutung zu, dass das in etwa die Zeit war, in der das weiche, meditative Tai Chi Chuan von Yang Chengfu (Yang-Stil) und Wu Jianquan (Wu-Stil) in Peking und Shanghei begründet wurde. – Eine erstaunliche Parallele.
Die heutige Verbreitung des Stils ist fast auf den asiatischen Raum begrenzt geblieben. Vietnam, Hongkong, Singapur, Südkorea. Ausnahmen sind nur Meister Lin und einer seiner Trainingskameraden, die das Dang Lang Tai Chi Chuan über diese Grenzen hinaus nach Deutschland bzw. Kanada geführt haben. Die Stile des Tai Chi Chuan tragen den Namen der Familien, die diesen Stil hervorge-bracht haben. Die Frage, warum dieser Stil nicht Trieu-Stil heißt, ist also berechtigt. Großmeister Lin bemerkte dazu, dass der Begründer der Meinung gewesen wäre, dass der ganze Charakter des Stils von der Gottesanbeterin her geprägt sei. Dagegen hätte der Name der eigenen Familie zurückzustehen.
Eine sehr sympathische und bescheidene Einstellung.
Quellen: Großmeister Lin, Gerhard Milbrat , Meister Sascha Hammel (Shaolin Tempel e.V.), Martin Bödicker/Armin Sievers